Was ist Mediation?
Konflikte sind unvermeidlich. Aber sie sind lösbar. Mediation ist ein freiwilliges Verfahren zum konstruktiven, lösungsorientierten Umgang mit Konflikten. Dabei agieren die Parteien eigenverantwortlich. Als Mediator gebe ich keine Lösungen vor, sondern unterstütze die Parteien bei der Findung einer Win-Win-Lösung, also einer Lösung, die den Interessen beider Seiten entspricht. Das Mediationsverfahren ist einem kooperativen Konfliktstil verpflichtet. Keine Seite soll sich unterordnen, die Interessen, Ziele und Wünsche beider Parteien werden anerkannt. Das Grundprinzip ist Wertschätzung der eigenen Bedürfnisse und der Bedürfnisse anderen Seite. Dabei ist die Sachebene von der Beziehungsebene zu trennen. Nach dem Grundsatz „Hart in der Sache, sanft zu den Menschen“ ist es ein Ziel in der Mediation, die Beziehungseben zu stärken. Konstruktive Konfliktaustragung ist nur möglich, wenn sich keine der beiden Seiten in ihrem Selbstwertgefühl bedroht fühlt. Durch eine Mediation können die durch indadäquates Konfliktverhalten oder „eingefrorene“ Konflikte gebundenen Energien freigesetzt und produktiv für die Person, das Team und die Organisation genutzt werden.
Ablauf einer Mediation
(1) Einleitung
Kontaktaufnahme zwischen Mediator und Mediant*innen, Vorstellung des Mediationsverfahrens und Zustimmung der Parteien zu dem Verfahren. Spätestens jetzt auch verbindliche Klärung des Auftrags.
(2) Sichtweisen
Themensammlung und Beschreibung des Konflikts aus der jeweiligen Sicht der Parteien.
(3) Konflikterhebung
Erforschung der Konflikthintergründe und der jeweiligen Motive und Interessen. Beschreibung der Gefühle und Wünsche der Parteien.
(4) Lösungsoptionen
Sammeln möglichst vieler Lösungsansätze und Verhandeln über die besten Lösungen unter Moderation des Mediators. Ggf. individuelle Beratung der Parteien mit Dritten ohne den Mediator.
(5) Vereinbarung
Verständigung auf die bestmögliche Lösung und verbindliche Vereinbarung. Evtl. Verabredung eines Überprüfungstermins.
Konfliktmoderation
Auch für Konfliktmoderation als einer besonderen Form der Mediation gelten die Prinzipien der Eigenverantwortlichkeit, Vertraulichkeit und der kooperativen Austragung des Konflikts. Das Verfahren wird für Konflikte in Organisationen und Teams angewandt. Konfliktmoderation ist Klärungshilfe. Sie führt nicht automatisch zu einer Vereinbarung. Ziel ist die Klärung des Konflikts und der zugrundeliegenden Beziehungsstörungen durch strukturierte Kommunikation. Die Klärung ist die Grundlage für weitere Entscheidungen, die auch erst nach der Konfliktmoderation getroffen werden können. Als Konfliktmoderator bediene ich mich verschiedener Methoden zur Gruppenmoderation, folge aber nicht unbedingt dem Ablaufschema einer klassischen Mediation.