Was ist Supervision
Supervision ist die Beratung von Einzelnen oder Gruppen oder Teams im beruflichen Kontext. Supervision bietet die Möglichkeit, die eigene Arbeit zu reflektieren, innere Klarheit zu gewinnen und besser mit schwierigen Situationen umzugehen. Das Verfahren leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung der beruflichen Arbeit.
Wann spricht man von Supervision und wann von Coaching? Die Grenzen zwischen beiden Verfahren sind fließend und verwischen immer mehr. Traditionell wird im sozialen Bereich eher von Supervision gesprochen, in allen anderen Bereichen eher von Coaching. Bereichsübergreifend wird Einzelberatung besonders für Führungskräfte meist als Coaching bezeichnet. Ich verwende auf dieser Website beide Begriffe synonym.
Als Supervisor/Coach gehe ich davon aus, dass Sie als Supervisand*in/ Coachee bereits alle Voraussetzungen mitbringen, die Lösung für Ihre Probleme zu finden. Ich kann Ihnen dabei helfen, sich Ihrer eigenen Ressourcen bewusst zu werden und Sie auch dabei unterstützen, sich und Ihr Problem aus neuen Blickwinkeln zu betrachten. Ich kann Ihnen aber keine Lösungen vorgeben. Sie sind die*der Lösungsexperte*in. Meine Aufgabe als Supervisor ist es, Sie bei der Reflexion Ihrer beruflichen Praxis, beim Perspektivwechsel und bei der Lösungsfindung zu unterstützen.
Ablauf eines Supervisionsprozesses
Jeder Supervisonsprozess/Coachingprozess beginnt mit einem Gespräch, in dem die oder der Supervisand*in/Coachee oder das Team und ich uns kennenlernen. Rahmen und Ziele werden geklärt, ich skizziere meine systemisch orientierte Vorgehensweise und die zugrundeliegenden Prinzipien und Werte wie Ergebnisoffenheit, Dialog auf Augenhöhe, Prozessorientierung, Selbstverantwortung und Vertraulichkeit. Dann folgt die Entscheidung: Können sich beide Seiten eine Zusammenarbeit vorstellen? Wenn dies der Fall ist, schreibe ich ein Angebot. Nach dessen Annahme beginnt der eigentliche Prozess. Meist ist er auf einen längeren Zeitraum angelegt und nach etwa 4 Sitzungen erfolgt eine Evaluation: Welche Ziele wurden erreicht, was ist noch offen? Soll der Prozess weitergeführt werden? Was hat sich bewährt, was soll verändert werden?
Formate
Einzelsupervision/Einzelcoaching
Einzelsupervision wird meist aber nicht ausschließlich von Führungskräften in Anspruch genommen. Man spricht dann von Leitungssupervision oder -coaching. Thematisiert werden in diesem Setting häufig auf den Berufskontext bezogene Fragen, die aus dem einen oder anderen Grund nicht im Team oder in der Gruppe besprochen werden sollen. Das Ziel ist mehr Klarheit über die eigene berufliche Rolle im Kontext der übertragenen Aufgaben, der eigenen Persönlichkeit und der Organisation.
Themen und Anlässe können z.B. sein:
- Konflikt mit einem/einer Mitarbeiter*in oder einem Team
- Neu in der Führungsposition
- Selbstführung, Resilienz
- Einleiten und Begleiten von Changeprozessen
- Gesprächsführung
- Mitarbeitercoaching
„Ich kenne keine ultimative Formel für Erfolg. Jedoch habe ich über die Jahre beobachtet, dass einige Eigenschaften in Bezug auf Führungsqualitäten universell sind und sich häufig darum drehen, Menschen Mut zu machen, ihre Kräfte, Talente, Kenntnisse, ihren Enthusiasmus und ihre Inspiration zu bündeln, um zusammenzuarbeiten.“
Zitat, das Queen Elizabeth II. zugeschrieben wird
Teamsupervision/Teamcoaching
Eine Teamsupervision/ein Teamcoaching bietet den Mitgliedern eines Teams die Gelegenheit, über ihre Aufgaben und ihre Zusammenarbeit im Team zu reflektieren. Das Ziel ist, den Zusammenhalt im Team zu verbessern und die Effizienz der Aufgabenerfüllung zu erhöhen.
Themen und Anlässe von Teamsupervision/Teamcoaching können z.B. sein:
- Neubildung eines Teams
- Umgang mit personellen Veränderungen oder veränderten Aufgaben
- Kommunikation innerhalb des Teams oder teamübergreifend in der Organisation
- Bewältigung von Konflikten, Misstrauen im Team
- herausfordernde Situationen mit Kund*innen oder Klient*innen (sog. Fälle)
- Arbeit an einem Team-Leitbild
Gruppen- oder Fallsupervision/Gruppen- oder Fallcoaching
Im Unterschied zur Teamsupervision/zum Teamcoaching stehen hier die Teilnehmenden nicht in einem Kooperationsverhältnis zueinander. Meist handelt es sich um Fachkräfte aus unterschiedlichen Organisationen, aber mit vergleichbaren Tätigkeitsfeldern. Das gemeinsame Ziel ist es, mit etwas Abstand über die eigene Arbeit nachzudenken und Klarheit über die eigenen Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten zu gewinnen. Zentrales Merkmal der Gruppensupervision/Gruppencoaching ist die Fallberatung: Einzelnen Teilnehmende bringen eine konkrete schwierige Situation (einen Fall) aus ihrem beruflichen Alltag ein und bitten die Gruppe um Beratung zu den verschiedenen Handlungsoptionen in dieser Situation. Themen sind dabei z.B. die Beziehungen zu Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen oder Führungskräften oder der Umgang mit schwierigen Kunden oder Klienten oder auch schwierige persönliche Entscheidungssituationen. Häufig wird die in der Gruppe vorhandene Vielfalt von Perspektiven von dem oder der Falleinbringer*in als sehr bereichernd erlebt.